
Bestimmt hast du den Begriff des inneren Kindes schon mal gehört und du hast dich vielleicht gefragt, was ist damit gemeint oder wie es deinem inneren Kind geht. Einen guten Zugang zum eigenen inneren Kind zu haben ist eine stabile Basis für ein erfülltes Leben, denn dann bist du in der Gegenwart und gehst mit Leichtigkeit in eine gute Selbstfürsorge. Du trägst wenig alte Verletzungen in dir, die dich in der Vergangenheit festhalten oder dich beeinflussen dein Leben auf eine bestimmte Art und Weise wahrzunehmen. Dein inneres Kind vermag dein Leben mehr zu beeinflussen, als dir unmittelbar bewusst ist, das zeigt sich erst, wenn du reflektierst oder genauer hinschaust.
Was ist das innere Kind?
Das Konzept des inneren Kindes stammt aus der Psychotherapie. In unserem Selbst befinden sich viele verschiedene innere Anteile. Ein Anteil ist das innere Kind, das die Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle aus unserer Kindheit gespeichert hat. Da wir in den ersten Lebensjahren besonders empfänglich für Prägungen von außen sind, um uns in der Welt zu orientieren, haben die Erfahrungen der Kindheit einen großen Einfluss auf unser Selbstempfinden, unsere Einstellungen und unsere Weltsicht. So beeinflusst das innere Kind unser Denken, Fühlen und Handeln im Erwachsenenalter. Meistens passiert das jedoch unbewusst, wir sind es so gewöhnt, weil wir es schon immer so gemacht haben.
Haben wir eine unbeschwerte Kindheit erlebt und wurden unsere Bedürfnisse erfüllt, ist der kindliche Anteil voll Lebensfreude, Selbstvertrauen, Neugier und vermag gesunde Beziehungen einzugehen. Wenn es aber zu Kränkungen, Entbehrungen, Vernachlässigungen, Grenzüberschreitungen oder Missbrauch gekommen ist, ist das innere Kind voller Selbstzweifel, Selbstabwertung, Ängsten und Unsicherheit.
Wie erkennst du, ob dein inneres Kind verletzt ist?
Oft zeigt sich dies durch emotionale Schwierigkeiten oder körperliche Beschwerden, ohne körperliche Ursache. (das solltest du unbedingt ärztlich abklären!!)
Beispiele
- Spannungsbedingte Schmerzen wie Kopfschmerzen, Kieferschmerzen, Verdauungsprobleme wie Bauch- oder Magenschmerzen, Muskelverspannungen
- übertriebene emotionale Reaktionen auf „normale“ Situationen, nicht „nein“ sagen können, die eigene Meinung immer oder sehr oft zurückhalten, tiefe Ängste in Gruppen nicht dazu zugehören.
- immer wieder in ungesunden Beziehungen landen, sich immer wieder in den falschen Partner verlieben, sich wiederholende Muster von Verlassen werden, anstrengenden Beziehungen
- oft von Selbstzweifeln, negativen Gedanken über sich, Minderwertigkeitsgefühlen geplagt sein, den Fehler oft bei sich selbst suchen
auch Suchtverhalten wie übermäßiges Rauchen, Alkohol, Essen, Konsum, Spielen oder starke Angst vor Veränderungen können Anzeichen für ein verletztes Kind sein
Wie reagiert das innere Kind auf Verletzungen?
Es eignet sich Schutzmechanismen an, um die Kränkungen weniger zu fühlen. Im Kindesalter eine gute Strategie zum Überleben, im Erwachsenenalter sind diese Mechanismen oft „überaltert“, wir brauchen sie nicht mehr und sie hindern uns mehr an einem erfüllten Leben, statt uns zu unterstützen.
Schutzmechanismen können sein
-Perfektionismus, alles stets richtig machen, um Anerkennung zu erhalten und Fehler zu vermeiden
-Anpassung an die Erwartung anderer, die eigenen Gefühle werden zurückgestellt, um angenommen zu werden
-Verdrängung, schmerzvolle Erinnerungen werden verdrängt, so sehr, dass man sich an nichts mehr erinnert, wenn du keine oder sehr wenige Erinnerungen an deine Kindheit hast, könnte das ein Zeichen für Verdrängung sein
-Verleugnung, die Situationen werden kleiner gemacht als sie sind, alles ist gar nicht so schlimm, obwohl man es als tief verletzend erlebt hat, Probleme werden verneint, damit man sich damit nicht auseinandersetzen muss
-Aggression gegen sich selbst oder gegen andere, die Neigung sich häufig sich abzuwerten oder starke Wutgefühle gegenüber anderen empfinden, die der Situation nicht angemessen sind
Wie heilst du dein inneres Kind?
Zu Beginn geht es darum die inneren Verletzungen, Kränkungen und unerfüllten Bedürfnisse wahrzunehmen. Erkenne welche Schutzstrategien und Verhaltensweisen sowie Denkmuster du entwickelst hast.
Sehr heilsam ist die Akzeptanz, anzunehmen was war und bewusst fühlen, jetzt ist es vorbei, du hast in deinem Leben viel mehr Möglichkeiten. Sei liebevoll und mitfühlend zu dir selbst und gib dir Raum. Überlege was du dir statt deiner Schutzmechanismen wünschst und beginne in kleinen Schritten neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Die Begegnung mit dem inneren Kind ist ein Prozess. Wenn du tiefe Verletzungen erfahren hast, rate ich dir unbedingt zu professioneller Hilfe, denn dein inneres Kind möchte wahrgenommen werden. Eine Psychologin an deiner Seite wird deinen Veränderungsprozess beschleunigen und dir zur Seite stehen, im Gegensatz zur Vergangenheit als du alleine warst. Vielleicht sind auch Bücher zum Thema für dich heilsam oder der Austausch mit Freunden. In meiner Praxis arbeite ich viel mit dem inneren Kind, oft ist die Arbeit mit diesem Anteil der Schlüssel für mehr Lebensfreude, Zufriedenheit und Glück. Wenn das für dich spannend klingt, melde dich gern!
Auch für die Verbindung zur geistigen Welt ist es schön, wenn dein inneres Kind seinen Platz hat, dann wird der Kontakt leichter gelingen, weil weniger Hindernisse im Weg sind.
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